Martin Saar Foto©
Laurin Schmid
In het Duitse Magazin politik
& kommunikation een interview door Anne Hünninghaus met Martin Saar,
Professor für Politische Theorie an der Universität Leipzig [cf.]. Het gesprek gaat vooral over het machtsbegrip. Verwijzend naar zijn Habilitationsschrift, Die Immanenz der Macht – Politische Theorie nach Spinoza [Suhrkamp Verlag, Berlin 2013 waaraan hier vele blogs gewijd werden] neem ik het gedeelte over dat over Spinoza gaat.
Sie haben sich stark mit der Machttheorie des holländischen Philosophen
Baruch de Spinoza beschäftigt, der als Pionier der europäischen Aufklärung
gilt. Was fasziniert Sie daran?
Spinoza ist ein unglaublich vielschichtiger Denker. Zwang und Freiheit,
Ermächtigung und Entmachtung, destruktive und produktive Macht – all diese
Aspekte setzt er in ein Verhältnis zueinander. Und er ist einer der ersten und
radikalsten Denker der Demokratie, die er als eine besondere Form des Teilens
und Handhabens der Macht versteht.
Inwiefern kann diese Theorie dem politischen Denken von heute Orientierung
bieten?
Spinoza gibt uns eine wichtige Lektion über die Macht des Staats, dessen
Institutionen und Machthaber zwar viele Dinge regulieren können, aber nie ganz
souverän sind. Spinozas Formel von der potentia multitudinis, der "Macht
der Menge" besagt, dass die Macht des Staats – ganz im demokratischen
Sinne – von unten, vom Volk an das politische System vermittelt und kanalisiert
werden muss. Damit bleibt sie dem Volk – ihrer realen Machtbasis – immer
verpflichtet.